Unerwartetes Motiv in Mandalay, Burma
NO PLASTIC
Manchmal möchte ich einen ganzen Tag in einem dieser kleinen Läden verbringen und jedem Kunden verbieten, eine Plastiktüte zu nehmen. In Asien wird alles in eine Plastiktüte gepackt. Ein Päckchen Kaugummi, welches man ohne weiteres in die Hosentasche stecken kann, wird in eine Plastiktüte gesteckt. Eine Dose Cola, die man extra kalt kauft und sie auch so trinken will, wird in eine Plastiktüte gepackt. Die 1.5 Liter Wasserflaschen sind hier mit einem Tragegriff ausgestattet, trotzdem werden auch Wasserflaschen in Plastiktüten verpackt. Und weil diese Plastiktüten so unwahrscheinlich dünn sind, werden bei grösseren Einkäufen die Tüten verstärkt und zwar in dem man einfach mehrere Tüten in eine steckt. Ein Flasche Wein zum Beispiel, kriegt mindestens drei Taschen.
Plastik und PET entlang eines Wanderweges in Laos
Asien versinkt im Plastik. Kleine tropische Inseln, die vor einigen Jahren noch auf keiner Touristenkarte vermerkt waren, sind heute, Dank den Touristenströmen, mit Plastik und anderem Unrat vollgemüllt. Die einheimischen trinken gefiltertes Wasser, PET-Flaschen sind also nur ein Ergebnis des Tourismus. Um den PET-Unrat zu reduzieren, wird in einigen Orten nun ein „Refill“ angeboten. Zum Beispiel: Im Süden von Laos kosten eine 1.5 Liter PET-Wasserflasche 5000 Kip (60 Rappen). Diese kann dann für 1000 Kip (12 Rappen) mit gefiltertem Wasser aufgefüllt werden. Der Tourist und die Umwelt profitieren dadurch.
Wenn immer möglich nutzen wir diese Refill-Möglichkeit. Niemals kaufen wir die kleinen 330 cl PET-Flaschen, sondern immer die 1.5 Liter und wenn wir länger an einem Ort bleiben, kaufen wir grössere Kanister Wasser (5 Liter) und füllen es dann selber in die kleineren Flaschen um.
Solche Müllhalden sind in Asien oft ausserhalb der Dörfer anzutreffen |
Die Insel Havelock auf den Andamanen ist in diesem Bereich fortschrittlich. Die ganze Insel hilf t mit, Plastik zu reduzieren oder fast zu eliminieren. Es wird wirklich überall Wasser-Refill angeboten und damit man seine PET-Flasche möglichst oft wieder auffüllt, kriegt jede Flasche ein Namen-Etikett mit einem "No-Plastic"-Logo. Ebenfalls kriegt man auf Havelock keine einzige Plastiktüte. Nur so gelingt es den Behörden auf Havelock, das Paradies für zukünftige Touristen zu bewahren.
Das Plastiktüten-Verbot ist in Asien vielleicht noch ein Novum, jedoch gibt es in der westlichen Welt schon einige Orte, wo Plastiktüten verbannt wurden, wie zum Beispiel in San Francisco, USA. Sicherlich ein Modell, dass auch in der Schweiz anwendbar wäre.