Montag, 17. Mai 2010

Borneo's Fauna


Silhouette eines Nasenaffen-Weibchens im Baumwipfel


Borneo gilt weltweit als eines der besten Gebiete, um Tiere zu beobachten. Es ist daher so bekannt dafür, weil es viele Tierarten gibt, die nur auf Borneo heimisch sind (z. Bsp. der Nasenaffe). Vorweg genommen: wir haben so einiges an Wildtieren gesehen, aber zuerst muss ich etwas anderes los werden.


Wie ihr auf unseren Fotos manchmal sehen könnt, sind wir ganz normal gekleidet. Wir tragen Jeans und T-Shirts und Flip Flop oder Turnschuhe. Seit jeher mache ich mich lustig über Leute, die in voller Touristen-Montur gekleidet in fremde Länder reisen. Es ist klar, dass funktionelle Kleidung Sinn macht, wenn man wandert oder Berge besteigt, jedoch für den normalen Tourismus ist es völlig unsinnig.

Im Dschungel-Camp von Uncle Tan war ein englisch/griechisches Pärchen mit von der Partie. Die beiden waren von oben bis unten in Low Alpine gekleidet. Er trug einen Schlapphut mit einem Nackenschutz. Ein kurzärmeliges Hemd mit diversen Lüftungsschlitzen und selbstverständlich schnell trocknend. Dazu eine Zip-off Hose und die ganz grosse Variante von Wanderschuhen. Sie war steht in ein mehrfarbiges, langärmeliges Fleece gekleidet, was bei den Temperaturen von 34°C sicher nicht sehr angenehm sein kann. Natürlich ebenfalls die Zip-off Hosen, welche sie aber stets in der langen Ausführung trug und grosse Wanderschuhe. Die meiste Zeit trugen sie also diese Wanderschuhe, was in Malaysia gar nicht praktisch ist, da man, wenn man ein Haus betritt, diese immer ausziehen muss. Wenn wir also gerade nicht eine Bootsafari oder einen Dschungelspatziergang machten, wechselten die beiden ihr Schuhwerk. Flo und ich amüsierten uns köstlich, als die Beiden mit den Teva-Sandalen daher kamen. Damit sieht man wirklich aus wie der allerletzte Volltrottel. Natürlich trugen sie spezielle Trekking-Socken, sogar in den Teva-Sandalen.

Zusätzlich hatten beide während der ganzen Zeit ein Fernglas umgehängt, welches sie sofort zückten, so bald sich irgendwo irgendwas bewegte. Sie 'outeten' sich als Vogelbeobachter, was bei anderen Touristen immer zum einem Schmunzeln führt.

Am ersten Morgen begaben wir uns auf eine Bootsafari. Wir sahen einen einzelnen Orang Utan, etwa 200 Meter entfernt zuoberst auf einem enormen

Feigenbaum. Wir sahen mehrere Gibbons im Astwerk versteckt. Wir sahen viele Makaken, die wirklich nichts besonderes sind, das man die praktisch jeden Tag irgendwo zu Gesicht bekommt. Und wir sahen eine Bande Nasenaffen in die Büsche verschwinden. Genauer gesagt, sagte unser Guide uns, dass es Nasenaffen waren, denn wir konnten gerade noch erkennen, dass sich etwas davon machte. Das besagte Pärchen war also absolut begeistert von der Bootsafari. 'Vier Affenarten an einem Tag', riefen sie dem Camp-Verwantwortlichen bei unserer Rückkehr euphorisch entgegen. Ein hundsgewöhnliches Eichhörnchen rannte in diesem Moment einen Baum hoch. Die beiden zückten förmlich ihre Ferngläser und verfolgten das Tier damit. Vielleicht merkt ihr es, aber diese beiden gingen mir arg auf die Nerven.


Was mich aber noch mehr nervte als ihre Aufmachung, war die Art und Weise sich wichtig zu machen. So erzählten sie am Tisch, dass sie halt all die Ausrüstung mit dabei hätten, weil sie schon sehr aktiv seien. Sie kämen eben gerade vom Himalaya, wo sie 19 Tage getrekkt seien. Ich konnte es mir nicht verkneifen...


Ich: Was habt ihr den für einen Trek g

emacht?

Sie: Den Annapurna-Circuit. 19 Tage Trekking, bis auf 5614 Meter hinauf, über einen der höchsten begehbaren Pässe der Welt. Und es war so kalt. Ich hatte alle meine Kleider an und fror noch immer bla bla bla bla bla bla bla....

Hätte ich sie nicht unterbrochen, würde sie wahrscheinlich heute noch davon erzählen.

Ich: Ich kenne es, wir haben den genau gleichen Trek letzten Oktober gemacht.

Sie: Ah ja.

Und dann ritt mich der Teufel.

Ich: Ja, aber in 16 Tagen.

Sie: Wir haben halt zwei Ruhetage eingelegt.

Ich: Wir auch.


Danach erzählte ihr Freund von Indien, wo sie einen Monat verweilten. Im Staate Gujarat genauer gesagt, um Vögel zu beobachten. Er empfahl allen, Gujarat zu besuchen und ich nickte, was sie dazu brachte, wieder das Wort an mich zu richten.


Sie: Du solltest wirklich nach Indien gehen, das ist eine ganz andere Welt.

Ich hasse denn Ausdruck 'du solltest' bzw 'you should'. Und ich liebe Übertreibungen.

Ich: Ich war mehrere Male in Indien und zuletzt waren wir gerade fünf Monate dort.

Das war das letzte Mal, dass sie mit mir sprach.


Auf jeden Fall, der Dschungel-Aufenthalt war klasse. Wir machten weitere Bootsafaris, wo wir dann die Affen zum Teil auch näher sahen (ausser die Nasenaffen). Ausserdem gingen wir zweimal zum Nachttrekking, wo wir viele Vögel aus nächster Nähe und Insekten sehen konnten.


Monitor-Waran auf Sapi Island


Orang-Utan ganz nah

blauer Vogel

eine Art Kamäleon


anderer Vogel

'zum aus der Haut fahren' - eine Spinne streift die alte Haut ab

Riesen-Nashornvogel

Eine kleine Viper

ein Vogel

Eine Frucht-Fledermaus beim Abendschmaus

Frosch

Wuschel-Vogel

'am seidenen Faden' - im wahrsten Sinne des Wortes

Laternen-Käfer

Nasenaffen-Männchen in Rage

Baumwollfliegen - Ein urkomisches Insekt

Gibbon schwingt von Ast zu Ast

Nashornvogel-Pärchen

Dienstag, 4. Mai 2010

BRUNEI DARUSSALAM


Brunei, eines der kleinsten Länder der Erde, ist zwischen den beiden malaiischen Teilstaaten, Sabah und Sarawak, eingeklemmt. Wie wir schon vor unserer Ankunft in unserem Reiseführer lesen konnten, hat Brunei nicht enorm viel zu bieten, da es aber auf dem Weg liegt und einen zusätzlichen Stempel im Pass gibt, beschlossen wir dem Sultanat Brunei Darussalam einen kleinen Besuch abzustatten.

Zuvor in Miri hatten wir eine Adresse zum Übernachten erhalten. Es handelt sich um ein staatliches Gebäude, wo normalerweise Botschafts-Angestellte untergebracht werden. Da aber Brunei nicht sehr viele Botschaftsangestellte empfängt, sind diese kleinen Apartments meist leer und werden an Touristen vermietet. So hatten wir eine kleine Wohnung mit einem grossen Balkon für uns ganz alleine.

Kampung Ayer Water Village (Blick von unserem "Hotel")


Seit China habe ich mich nie mehr selber rasiert. In Indien und in Nepal ist das Rasieren fast eine Kunstform, während ich in China gerade zu versäbelt wurde. In Malaysia und auch hier in Brunei kommt eine neue Situation hinzu. Rasieren geht anscheinend nicht ohne Haare schneiden.
ich: Shaving please
Barbier: hair cut?
ich: no thanks, just shaving.
Er rasiert eine ganze halbe Stunde und fragt mich danach:
Barbier: now hair cut?
ich: No
Barbier: just a little bit hair cut?
ich: no, no, that's fine.
Und schon hat er die Schere zur Hand und fängt fleissig mit dem Haare schneiden an. Erst wollte ich mich noch kurz dagegen wehren, liess es aber dann sein. Er hat sich also sehr viel Mühe gegeben, doch als er mit der Dompteuse um meine Ohren fuhr, wusste ich, dass ich am Ende wieder einmal mehr wie ein verblödetes Playmobil-Männchen aussehen werde (sorry, kein Bildmaterial dazu).

Ein Wassertaxi in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan (BSB).


Vor unserer Reise nach Malaysia hatten wir vernommen, dass dort das Essen am aller aller besten sein soll, Dank dem Einfluss der Chinesen, der Inder und der Thai. Doch auf Borneo gibt es meist nur Mee Goreng (Nudeln) oder Nasi Goreng (Reis). Da war ich doch wahnsinnig froh in einem indischen Restaurant in Brunei dieses Dosai Biasa zu bekommen.


Ein Wasserdorf entlang dem Sunai Temburong Flusses


Eine typische Wand in einem Brunei-Restaurant. Kalender, das "Rauchen-verboten-Schild", ein Rehgeweih, das grüne Schild, auf welchem steht, das Halal-Food geboten wird und natürlich die Fotos des Sultans und das jene seiner Frau.

Flussfahrt auf dem Sungai Temburon, mit einem Speedboat

Speedboat

Modernes Wohnen im Water-Village Reihen-EFH


Ein kleiner Markt gleich neben unserem Hotel. Die kleinen Fische werden ganz gegessen, häufig auch unter Erdnüsse oder andere Snacks gemischt.

Nachtaufnahme der Moschee, aufgenommen vom 15. Stock unseres Apartment-Gebäudes.


Spaziergang im Kampung Ayer Wasser-Dorf. Wenn man die Holzplanken sieht, versteht man auch, warum es in ganz Brunei keinen Alkohol zu kaufen gibt. Alkohol kann zwar eingeführt, darf aber nicht verkauft werden. Ebenfalls existiert in Brunei kein Nachtleben. Ist das der Beweis, das lustig sein ohne Alkohol doch nicht geht?


Die Omar Ali Saifuddien Moschee mit einer schmucken Barke in einer künstlichen Lagune. Manchmal kam uns BSB vor wie Disneyland.